Erweiterter Rassenstandard Ouessant-Schaf
Der Standard wurde festgelegt durch die Mitgliederversammlung der G.E.M.O.* vom 5. Dezember 1981 und geändert durch die Mitgliederversammlung vom 16. November 1991 in der Fassung des Vorschlages des Ersten Deutschen Ouessant-Treffens in Pölzig am 8./9.2.2003:
* (Anmerkung des Übersetzers: Groupement des Éleveurs de Moutons d’ Ouessant = Verband der Züchter von Ouessant-Schafen)
1. Kopf:
Fein und regelmäßig, Böcke mit Hörnern, die Nase und die Stirn in einer Linie. Ganz leichter Ramskopf beim Bock.
Bei Mutterschafen sind nur Hornstümpfe erlaubt.
Auge:
Mit Glanz, lebhafter Blick, Augenhöcker hervorstehend.
Ohren:
Fein, klein, kurz, beweglich, leicht aufgerichtet.
Hörner:
Dunkel für die schwarzen und braunen Tiere, hell für die weißen; dreieckiger Teil, stark, gerollt mit einer einzigen Windung großen Durchmessers und guten Abstandes vom Kopf.
Anmerkung:
Sehr selten sind bei bestimmten Mutterschafen kleine Hornansätze ohne Knochen aufgetreten.
Zum gegenwärtigen Stand der Beobachtung kann dies nicht als Fehler angesehen werden.
2. Hals:
Rund, ohne Wamme, Krawatte bei den Böcken.
3. Rumpf:
Widerrist nicht hervorstehend, tiefe Brust.
4. Rücken:
Gerade Oberlinie vom Widerrist bis zum Schwanzansatz.
5. Becken:
Groß.
6. Schwanz:
Kurz, endet wenig über Sprunggelenk
7. Gliedmaßen:
Fein, von mittlerer Länge, gut proportioniert, gerade Stellung. Dunkle Klauen für die schwarzen und braunen Tiere, hell für die weißen.
8. Maximale Höhe am Widerrist:
Bei ausgewachsenen Tieren (dreijährig) Bock: 49 cm. Weibliche Tiere: 46 cm.
Gründe für die Disqualifikation:
Zu groß, Stellungsfehler, schlechte Klauen.
Zu grobe Gliedmaßen.
Bei den Böcken: Hörner zu unsymmetrisch oder zu schwach, zu eng oder zu weit abstehend,
Fehlen von Hörnern.
Gescheckte Färbung.
Zu langer Schwanz, zu große Ohren, Ramsnase beim weiblichen Tier oder zu starke
Ramsnase beim Bock.
Zulässig bei jungen Tieren:
Bei den schwarzen Tieren: Kleiner weißer Fleck auf der Stirn.
Bei den weißen Tieren: Rote Stellen am Hals, Schwanz und Füßen.
Diese Markierungen werden mit dem Alter schwächer.
9. Wolle:
Ausbreitung:
Wolle auf der Stirn, einem Teil der Wangen, bedeckt den Körper und geht mindestens bis zu den Karpalgelenken bzw. Sprunggelenken.
Farbe:
Schwarz, braun, kastanienbraun, weiß
Die Färbung muss während der ganzen Saison einheitlich einfarbig sein. Rötliche Unterwolle bei weißen Tieren erlaubt, daher rührt ein Anflug von rot, besonders am Kopf, an den Gliedmaßen und am Schwanz.
Struktur:
Halbgeschlossenes Vlies mit gutem Stapel, Oberwolle 8-10 cm bei einem Wachstum von 12
Monaten.
Vorhandensein von Langhaar bzw. von vom Vlies abweichendem Haar, dessen Fasern einen Markkanal haben.
Lage: Unterhals (Krawatte, besonders ausgeprägt beim Bock), Genick, unterer Oberschenkel.
Bei gleicher Farbe wie das Vlies können diese Haare dunkler sein.
Durchschnittliche Feinheit: 27 bis 28 Mikron.
Qualität:
Wolle fühlt sich sehr weich an, sehr schmiegsam.
Vliesgewicht:
Böcke: über 750 g.
Mutterschafe: über 650 g.
Gründe für die Disqualifikation:
Vlies entspricht nicht dem Standard.
Uneinheitliche Farbe, Scheckung.
Geringe Bauschelastizität, verfilzt.
Zu geringe Ausbreitung des Vlieses, zu wenig Stapel, zu kurzes Langhaar.
Anmerkung:
Obwohl dies außerhalb des Standards liegt, ist anzumerken, dass Einlingsgeburten der Normalfall für die Rasse sind; Zwillingsgeburten sind sehr selten und werden nicht angestrebt.